Der Pferdephysiotherapeut kommt…

… aber was genau passiert da eigentlich? Sie haben endlich den Termin mit dem Physiotherapeuten für Ihr Pferd vereinbart, und bald ist es soweit! Müssen Sie sich auf den Termin irgendwie vorbereiten? Oder das Pferd?

In diesem Artikel habe ich einige Ratschläge zusammengefasst, mit denen ich Ihnen helfen möchte, Ihren Termin mit dem Pferdephysiotherapeuten optimal zu nutzen.


Nehmen sie sich Zeit

Eine Erstbehandlung bei mir dauert ca. 2 bis 2.5 Stunden. Das ist jedoch nur ein grober Richtwert – wie schnell oder langsam ich mit der Untersuchung vorankomme, bestimmt einzig und allein das Pferd. Bei der Nachbesprechung zeige ich Ihnen eventuell noch ein paar Massagetechniken, mit denen Sie Ihr Pferd weiterbehandeln können, oder ich schaue mir Ihre Ausrüstung an. Bitte bringen Sie dafür ausreichend Zeit mit. Dazu gehört übrigens auch – falls möglich – dass Sie Ihr Telefon auf stumm schalten.


Putzen Sie ihr Pferd

Ihr Pferdephysiotherapeut freut sich über ein geputztes Pferd. Nicht, weil ich mir nicht die Hände schmutzig machen möchte (das mache ich sowieso), sondern weil es mir so leichter fällt, Unregelmäßigkeiten und Verspannungen der Muskulatur zu sehen und zu fühlen.


Ziehen Sie sich passend an

Weil unser Termin recht lange dauert, müssen Sie direkt nach dem Büro in den Stall. Wird schon passen mit den Ballerinas, schließlich soll ja hauptsächlich der Pferdephysiotherapeut am Pferd arbeiten, oder? Richtig, aber: Bitte bereiten Sie sich darauf vor, Ihr Pferd im Schritt und im Trab an der Hand vorzuführen. Dafür brauchen Sie festes Schuhwerk. Außerdem halten Sie Ihr Pferd bei der Behandlung am Strick. Auch wenn sehr heftige Reaktionen hierbei selten sind, ist es ratsam, dabei Handschuhe zu tragen. Wichtig im Winter: Ziehen Sie sich warm genug an, Sie werden viel Zeit im Stehen im Stall verbringen.


Fassen Sie die Vorgeschichte zusammen

Letztes Jahr hatte Ihr Pferd einen Weideunfall. Dabei ist es auf das Karpalgelenk gefallen und war zwei Wochen lahm. Aber war das jetzt links oder rechts? Wenn ich bei Ihnen ankomme, geht es erstmal um die Vorgeschichte Ihres Pferdes. Es ist sehr hilfreich, über Vorerkrankungen oder Unfälle Bescheid zu wissen, auch wenn diese nicht offensichtlich im Zusammenhang mit den Symptomen stehen.

 

Beispielsweise habe ich ein Pferd behandelt, das sich “auf einmal” gegen die Reiterhand wehrte. Es stellte sich dann heraus, dass das Pferd ein paar Monate zuvor einen Weideunfall gehabt hatte, und sich dabei mit dem Elektrozaun Verbrennungen am Hals zugezogen hatte. Nach dem Unfall ging das Pferd in die Sommerpause, so dass die Auswirkungen beim Reiten erstmal nicht offensichtlich wurden: Die rechte Halsseite war vernarbt und regelrecht verklebt, so dass jegliche Biegung im Hals dem Pferd sehr unangenehm war. Schon nach der Erstbehandlung war die Anlehnungsproblematik deutlich reduziert. Die Besitzerin konnte das Pferd im Anschluss mit Massagen weiter behandeln.

Bitte nehmen Sie sich kurz Zeit, und eventuell einen Stift und Papier zu Hand, und fassen Sie die Vorgeschichte Ihres Pferdes für unser Vorgespräch kurz zusammen. Bei ausführlicheren Problemen oder Befunden können Sie mir auch gerne vor unserem Termin eine Mail schicken, so dass ich mich besser vorbereiten kann.

Mit diesen Tipps sind Sie optimal vorbereitet und es kann losgehen: Ich freue mich darauf, Sie und Ihr Pferd kennen zu lernen!

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